„Granulat“ Kunststoffgranulat. Das Rohmaterial zur Herstellung von Kunsstofformen jeglicher Art.
  • Der natürlichste Packstoff der Welt – Glas

    von Student 5. Dezember 2016

    Exkursion zur Fa. Verallia Deutschland AG in Bad Wurzach

    Erster Seminartag

    Unser erster Tag, sprich der 24.11. begann um 9:15 Uhr in den Räumen der Verallia Deutschland AG. Dort begrüßte uns Frau Dr. Janine Allgaier, Marketing & Product Manager. Sie stellte uns zunächst die Verallia Deutschland AG vor, darunter die Historie des Unternehmens, die verschiedenen Standorte und die Auswahl an Produkten, die dort hergestellt werden. Ebenfalls brachte sie uns die Einstellung der Verallia Deutschland AG zum Packstoff Glas näher.

    Das Motto: Wir l(i)eben Glas. Ein zutreffendes Motto, denn wie wir in einer späteren Präsentation noch erfahren sollten, gibt es dem Arbeiten in einer Glashütte nur zwei Einstellungen gegenüber: Man liebt es oder hasst es.

    Um 10:00 Uhr ging es auch sofort ans Eingemachte, die Betriebsbesichtigung der Abteilung SAR, deren Aufgabe das Recyceln von Altglas ist. IMG_3276

    Dort angekommen wurden wir zuerst von den riesigen Altglashaufen (und deren Geruch) beeindruckt. Es empfing uns dort Herr Schwarz, welcher zunächst eine kurze Präsentation über die Funktionsweise der Altglasaufbereitungsanlage gab. Die Hauptfunktionen hierbei: Aussortieren und Aufbereiten, um aus dem Abfall wieder einen wertvollen Rohstoff zu machen.

    IMG_3277 IMG_3282 Danach kam es zur eigentlichen Führung durch die verschiedenen Abteile der SAR. Das Altglas von der Deponie wird in das System eingeführt und durchläuft eine Reihe verschiedener Filter wie Magnete und Siebe, um dann am Ende als aufbereitetes Recycling-Glas wieder für die Glasproduktion genutzt zu werden.

    Nach der 20161124_112137Führung gingen wir wieder zum Präsentationsraum, um eine kurze Kaffeepause einzulegen. Es folgte nun eine weitere Präsentation von Frau Dr. Allgaier. In dieser ging es rund ums Marketing, eine Vielzahl von Verbrauchertrends und deren Bedeutung für die Industrie.

    20161124_110409Nachdem wir um 13:00 Uhr von Verallia mit einem reichhaltigen Mittagessen versorgt wurden, folgte 13:45 Uhr eine Sicherheitseinweisung von Herrn Zimmermann bezüglich der Betriebsbesichtigung der Glasproduktion, der Hauptappell hierbei an die Studenten: Aufmerksam auf die Umgebung achten! Danach erklärte uns Herr Zimmermann unter anderem die Eigenschaften und Leistungen einer Glasverpackung.

    Nun folgte um 15:00 Uhr die Hauptattraktion des Tages, die Führung durch die Glasproduktion. Jeder wurde mit dem passenden Equipment, bestehend aus Helm, Haarnetz, Brille, Gehörschutz, Kittel und Sicherheitsschuhen ausgestattet und es ging los. Wir besichtigten nun die verschiedenen Stationen der Glasproduktion. Zuerst die Einspeisung von Rohstoffen für die Glasschmelze, dann die Steuerzentrale der Produktion. Hier konnte auch das eindrucksvolle Innere der 3 Schmelzwannen durch Live-Kameraaufnahmen betrachtet werden.

    Danach betraten wir den Ort der Produktion, wo auch die 3 Schmelzwannen lagen. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt und betrachteten zunächst die Schmelzwannen und die Formstationen der Behältergläser. Verallia stellt Glasbehälter mit zwei Verfahren her, mit dem „Blas-Blas-Verfahren“ und dem „Press-Blas-Verfahren“. Je nach Behälterform wird eines der beiden Verfahren verwendet. Und spätestens an dieser Stelle wurde jedem klar, was Herr Zimmermann mit „Man liebt es oder hasst es“ meinte. Die Temperaturen außerhalb der Schmelzwannen reichen von 50 °C bis 80 °C, was schon einer Sauna gleichen kann. Darauf folgten wir dem Lauf der Produktion, darunter die Vergütung der Flaschen, der Kühlofen und die verschiedenen Aussortierstationen.

    Zum Schluss der Rundführung gingen wir zur Qualitätskontrolle, wo wir verschiedene Prüfverfahren an den Behältergläsern durchführten. Hier wurde deutlich, dass selbst kleinste Fehler oder Verformungen erhebliche Schwächen am Glas hervorrufen können.

    Nach der Betriebsbesichtigung kehrten wir ca. 17:30 Uhr wieder zum Präsentationsraum zurück um von Herrn Zimmermann noch weiter über die Qualitätsprüfungen bei der Glasherstellung aufgeklärt zu werden.

    Nachdem wir nun über den Tag eine ganze Menge an neuen Information rund um das Thema Glasverpackungsherstellung erlernten, begann jetzt der Teil des Tages, um seinem Gehirn etwas Urlaub zu schenken: 20161124_184208Der Kegelabend! Wir trafen uns ca. 18:00 Uhr zusammen mit Herrn Zimmermann in der nahegelegenen Kegelhalle, um dort innovative Kegelvariationen zu spielen, ein leckeres Abendessen zu genießen und allgemein einen feuchtfröhlichen Abend zu verbringen.

    Zweiter Seminartag

    Am nächsten Tag, nach einem angenehmen Abend, wurden wir ganz herzlich von dem 20161125_085332Designteam im selben Raum empfangen. In der Präsentation ging es darum, wie sie Renderings entwickeln, FMEA Analyse führen, was die Schwerpunkte für Ihre Kunden sind, was die Schritte sind um ein fertiges Konzept zu haben und welche Prüfschritte wichtig sind. Sie zeigten uns auch die Konzepte, die sie  selbst entwickelt haben. Im Laufe der Präsentation beantworteten sie alle Fragen und versuchten bei jeder Antwort genau auf Details eingehen.

    Nach der Präsentation fand eine kurze Pause statt, bei der wir eine spannende Aufgabe bekamen, eine Glasverpackung für Joghurt und Desserts selbst zu entwickeln und zu präsentieren. Dafür wurden wir in 5 Gruppen aufgeteilt. IMG_3315Nach 30 Minuten präsentierte jede Gruppe ihre Schöpfung, die von den Experten bewertet wurde. Schließlich wurden die Sieger ausgewählt und mit schicken Präsentbeuteln beschenkt.

    Nach der Kaffeepause wurden wir noch einmal von unserem netten Freund Herr Zimmermann, mit dem wir am Vortag einen fantastischen Abend zusammen verbracht hatten, begrüßt. Dieses Mal fing Herr Zimmermann mit dem Thema Palettierung und dazu gehörigen Aspekten an. Im weiteren ging es um Glastechnologie. Im Laufe der Präsentation wurde festgestellt, dass Glas eine „eingefrorene, unterkühlte Schmelze“, die nicht kristallin ist, darstellt. Das versuchte er mit der Hilfe eines Diagramms  „Fluidoplast zum Frühstück“ uns zu verdeutlichen, wobei das Verhältnis zwischen der Temperatur, den Kristallen und dem Fluidzustand angezeigt wurde. Uns wurde es auch geklärt, was die Zäh Stoffe und was die Kristall Stoffe sind. Seine Präsentation beendete er mit dem ausführlichen Beispiel, wie man die Stoffe raussucht, wenn man das Ziel hat, ein superleichtes, unzerbrechliches und möglichst billiges Glas zu herstellen.

    Nach der Präsentation fand das letzte Mittagessen statt, bei dem wir leckeres Essen genießen könnten. Somit verabschiedete sich die Verallia Deutschland AG von uns und unsere spannende Reise war zu Ende….

    Schließlich lässt sich sagen, dass wir eine sehr spannende Woche gehabt haben, bei der wir die Möglichkeit bekommen haben, die Herstellung von verschiedensten Unternehmen mit eigenen Augen zu sehen  und eine bessere Vorstellung von unserem Studiengang zu bilden.

    Nach der Woche hat man das Gefühl, mehr Praxiserfahrung bekommen  zu haben, als während eines Semesters. Daraus folgt, dass sich diese Fahrt für jeden lohnt, der sich für Verpackungstechnik entschieden hat.

    Wir möchten uns bei allen Unternehmen, die so gut und vertraulich  uns aufgenommen haben, für eine spannende Reise in die Verpackungswelt von ganzem Herzen bedanken!

    IMG_3113Mit freundlichen Grüßen

    Marvin Zein und Martin Uvarov