Deutsch-französischer Austausch der Université Champagne-Ardenne/ESIEC (Reims) und der Beuth Hochschule für Technik (Berlin)

P.S. dieser Austausch findet jährlich statt, der u.g. Bericht (von 2011) gibt einen guten Einblick, wie diese Kooperation mit studentischen Austausch gelebt wird.

gefördert durch das

Besuch der Franzosen in Berlin 08. – 14. April 2011
Am Freitag, den 08. April 2011 kamen 22 französische Studenten der Verpackungstechnik der ESIEC am Flughafen Berlin-Schönefeld an. Während ein Teil der gastgebenden deutschen Studenten in den Räumen der Beuth Hochschule für Technik (BeuthHS) verblieb, um ein Begrüßungsessen vorzubereiten, holte der andere Teil die Reisenden ab. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln traten sie gemeinsam und zum Teil doch recht schwer beladen die letzten Kilometer bis zum Ziel an.

An der BeuthHS angekommen erwartete die Franzosen Kaffee und Kuchen sowie ein kaltes Buffet mit belegten Brötchen und Salaten zur Stärkung nach der Reise. Da bei der im Vorfeld vorgenommenen Einteilung bereits Bilder verschickt wurden, erkannten sich die meisten Partner allein, bei den wenigen Unsicheren wurde mittels Liste nachgeholfen.

Das Begrüßungsessen bot Gelegenheit zur ersten persönlichen Kontaktaufnahme nach bisherigem Schriftwechsel per E-Mail sowie zur gemeinsamen Planung einer Abendaktivität zum besseren Kennenlernen.

Die französischen Gaststudenten wohnten jeweils bei einem deutschen Studenten, wobei hier zum Teil sehr nah zusammengerückt werden musste. Das störte jedoch in den meisten Fällen nicht weiter, förderte es doch das Zusammenleben. Zusätzlich wäre eine anderweitige Unterbringung zu kostenintensiv gewesen, was den Austausch unmöglich gemacht hätte.

Der Austausch beinhaltete hauptsächlich den Besuch von verschiedenen Betrieben, die auf verpackungstechnische Bereiche spezialisiert sind. Die Besichtigung der Stadt selbst sollte jedoch auch nicht zu kurz kommen, daher bot sich Prof. Dr. Demanowski an, am Samstag, den 09. April, eine Führung durch die Stadtmitte zu leiten. Bei dieser dürften nicht nur die französischen Studenten einiges gelernt haben. Im Anschluss daran erkundeten unsere Gäste die unbekannte Großstadt selbstständig in Gruppen.

Auch der Sonntag stand im Zeichen der touristischen Stadterkundung: Morgens stand eine Führung durch das Reichstagsgebäude auf dem Programm. Da diese auf französisch stattfand und nicht alle Gastgeber dieser Sprache in für diesen Zweck ausreichendem Maße mächtig waren, war der Anteil deutscher Studenten hier verhältnismäßig gering.

Bevor man sich abends in großer Runde zum Bowlen traf, hatten die Franzosen nochmals die Gelegenheit, ihre Freizeit nach Belieben zu nutzen und das angenehme Frühlingswetter zu genießen.

Am Montag begann nun der fachspezifische Teil des Austausches mit einer Begrüßung in der Beuth Hochschule für Technik und einer Führung durch diese. Hierbei wurden einige Labore gezeigt, die für die praktische Ausbildung von großem Nutzen sind.

Anschließend fuhr die Gruppe nach Berlin-Heiligensee zur Firma Tetra Pak, bei der die deutschen Studenten aufgrund der Gruppenstärke leider nicht mitfahren konnten. Die Besichtigung von Tetra Pak – wohl der bekannteste Hersteller der sogenannten Getränkekartons – war ein besonders interessantes Erlebnis und wahrscheinlich der Programmpunkt, auf den man sich im Vorfeld schon am meisten freute.

In den nächsten Tagen folgten noch Besichtigungen bzw. Führungen der Firmen Berndt und Partner, Burgopak, Tchibo und dem VLD (Verband Deutscher Akademiker für Ernährung, Landwirtschaft und Landespflege), die die französischen Studenten ebenfalls sehr begeisterten.

Einen Tag vor Abreise wartete das von den deutschen Verpackern organisierte Abschieds- Barbecue bereits auf die Gruppe der Franzosen. Hier konnte nun in aller Ruhe und Gemütlichkeit die Woche Revue passieren gelassen werden und es wurde ein reger Austausch über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Bildungssysteme und Lehrmethoden möglich.

In diesem Rahmen entstanden dann auch Überlegungen über ein Auslandssemester in Reims an der ESIEC.

Man ließ den Austausch also freudig ausklingen und musste sich am nächsten Tag mittags am Flughafen Schönefeld nach einer spannenden Woche wieder voneinander verabschieden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der mittlerweilen schon traditionelle Besuch der ESIEC-Studierenden in Berlin auf beiden Seiten vielerlei neue Erkenntnisse mit sich brachte. Ohne das persönliche Engagement der Professoren und Studenten sowie die finanzielle Unterstützung durch das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) und auch der besichtigten Firmen, die zum Teil unentgeltlich für das leibliche Wohl ihrer Besucher sorgten, wäre diese ereignisreiche Woche wohl nicht möglich gewesen.

Der Austausch zwischen den Hochschulen ESIEC und BeuthHS (vormals TFH) besteht bereits seit dem Jahre 1994 und hat das Ziel, fortgeführt zu werden, um auch zukünftigen Studenten der Verpackungstechnik die Möglichkeit zu bieten, ihre Horizonte zu erweitern, andere Kulturen und Ausbildungssysteme kennenzulernen und ggf. Anregungen für Auslandspraktika zu erhalten.

Schon jetzt freuen sich die Berliner Gastgeber auf den Gegenbesuch in Reims im Frühjahr 2012. Hierfür wünschen wir uns natürlich wieder die dringend benötigte Unterstützung durch das DFJW, dem für die Unterstützung in den vergangenen Jahren unser Dank gilt.