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Am Montag, dem 21.11.2016, trafen auch in diesem Jahr – im Rahmen der großen Fach-Exkursion – um etwa 8.00 Uhr die neugierigen Studenten der Beuth Hochschule für Technik Berlin bei ThyssenKrupp Rasselstein in Andernach ein, dem weltweit größten Standort für die Produktion von Verpackungsstahl.
Nach dem freundlichen Empfang und dem Bereitstellen eines umfangreichen Frühstückes begann Herr Pioschetzni auch direkt mit der Vorstellung und Geschichte des etwa 1760 gegründeten Unternehmens. Anschließend wurden uns der Werdegang des Unternehmens sowie Umsätze und Investitionen nähergebracht und erläutert.
Herr Dr. Kaup vermittelte in seinem nachfolgenden Beitrag alles Wissenswerte über die Herstellung von kaltgewalztem Feinstblech. An die ausgiebige technische Erläuterung des Herstellungsprozesses von Schwarz- zu Weißblech knüpfte im Anschluss der Vortrag von Fr. Szesni mit Erklärungen zu Oberflächenveredelungen von kaltgewalztem Feinstblech an; in diesem Vortrag wurde besonderes Augenmerk auf die chemischen Abläufe und Möglichkeiten gelegt.
Anschließend folgte eine kurze Pause, in der die drei vorangegangenen Vorträge diskutiert und durch das Stellen von Fragen vertieft werden konnten.
Spannend ging es weiter mit den Ausführungen von Herrn Schiester und Herrn Liebscher zu den Prüfmethoden von Weißblech sowie den Umformverfahren zur Herstellung von Weißblechverpackungen am Beispiel der Getränkedose. Diese werden durch Tiefziehen einer ausgestanzten Ronde und anschließendem Abstrecken geformt, bevor sie durch sogenanntes Necken ihre charakteristische Form erhält, gebördelt, befüllt und verschlossen werde. Auch technische und physikalische Informationen zur Getränkedose wurden uns dargelegt. Ferner sei das Ziel, eine 100 %-ige Anwendbarkeit des Produktes bei 0 % Ausschuss anzustreben bzw. zu erreichen (bei einer Dicke, die ungefähr der eines menschlichen Haares entspricht).
Zum Abschluss der Vorträge um etwa 11.00 Uhr erfuhren wir von Herrn Weers alles
zum Thema B2B-Marketing. Die Tatsache, dass nicht nur auf das ständige Entwickeln von Innovationen Augenmerk gelegt werden muss, sondern auch auf Themen wie z.B. Klimawandel oder Verstädterung, die das Kundenbild drastisch beeinflussen können, rundete die Vortragsreihe ab.Ab 11.00 Uhr führte uns Herr Pioschetzni durch das Werk und die Produktion der
ThyssenKrupp Rasselstein GmbH. Hier konnten wir live die Verarbeitung von
Schwarzblech zu Weißblech mitverfolgen und die uns zuvor dargebotene Theorie in
der Praxis beobachten. Dazu werden die angelieferten Stahlcoils, deren Blech nur wenige Millimeter Dicke misst, gebeizt, um entstandene Korrosion zu entfernen. Hauptattraktion stellt jedoch die Kaltwalzanlage dar, in der das Schwarzblech über sechs Schritte bis zu 90 %
Dickenabnahme erfährt und sich durch den hohen Druck verfestigt. Nach einem Waschvorgang (Entfetten) wird das Stahlblech durch kontinuierliches bzw. Haubenglühen endkristallisiert und die Gefügestruktur wiederhergestellt. Es folgt ein Nachwalzprozess – das Metall wird dünner, härter, homogen und gleichmäßiger. Im letzten Schritt folgt die Veredelung (Verzinnen bzw. Verchromen) und das Konfektionieren. Die Produktionsanlagen beeindruckten uns durch ihre Größe als auch die technische Ausstattung.Die Werksbesichtigung beendeten wir mit einem gemeinsamen Gruppenfoto und konnten bei einer abschließenden kleinen Mahlzeit das Gesehene noch einmal Revue passieren lassen und uns mit speziellen Fragen an unsere Experten wenden.
Um ca. 13.45 Uhr verabschiedeten und bedankten wir uns bei der ThyssenKrupp Rasselstein mit vorbereiteten Präsenten.