Manche Dinge... ...wären ohne Verpackung kaum denkbar. Über 95 % aller Waren und Güter werden verpackt.
  • kreative Papier-„Verpackung“ für das „Packgut“ Mensch

    von Student 10. Dezember 2020

    Dieses Fachprojekt setzt sich in kreativer Weise mit dem Werkstoff Papier auseinander. Der Grundgedanke hinter dem Projekt ist es ein tragbares Kleidungsstück („Verpackung“) aus Papier zu gestalten, unter Verwendung verschiedener manueller Bearbeitungsarten wie z.B. Falten, Biegen, Schneiden, Flechten, Rillen und Kleben.

    Der Bezug zur Verpackungstechnik besteht darin, dass der Werkstoff Papier (Pappe, Karton, nach Kunststoff) am zweithäufigsten in der Verpackungsindustrie eingesetzt wird. In der Gestaltung der Kleidungsstücke werden Bearbeitungsarten eingesetzt, die sich auch in der Gestaltung von Verpackungen wiederfinden und in einem der Kleidungsstücke dient sogar eine Verpackung selbst als Basisstruktur. Die Schutzfunktion bildet ebenfalls eine Verbindung zwischen Verpackung und Kleidung. Während eine Verpackung Produkte vor Umwelteinflüssen schützt, gewährleistet Kleidung dem menschlichen Körper („Packgut“) Schutz.

     

    Model: Joanna Tohtz / Text & Fotos: Helen Bulant

    Der Schnitt der Hose basiert auf einem frei gewählten Wickelschnitt. Die Wicklung vereinfacht, dass die Hose nicht gewendet werden muss. Normalerweise werden Kleidungsstücke auf der „Linken Seite“ genäht und anschließend auf die „Rechte Seite gewendet, um so die Naht zu verstecken. Da dies aber mit Papier durch seine Steifigkeit nicht möglich ist, musste dieser Schritt im Entwurf umgangen werden. Die Inspiration für das Oberteil stammt unter anderem von einem gefalteten Papierbeutel aus dem Buch „Papier – Versuche zwischen Geometrie und Spiel“ von Franz Zeier.

     

     

    Die Faszination, welche geometrischen Komponenten (Quadrat, Rechteckt und Dreieck) in diesem simplen Beutel stecken regten neue Gedanken an. Durch verschiedenes anordnen mehrerer Papierbeutel, ergaben sich neue und unterschiedliche Muster. Somit dienen Papierbeutel als Basisstruktur des Oberteils, welche sich vielleicht erst auf den zweiten Blick als solche erkennen lassen.

    Booklet

     

     


    Ergänzungen von Prof. Junge:

    Kleidung aus traditionellen Packstoffen hat fast schon eine lange Geschichte, vor knapp 20 Jahren hat die Firma „Model“ (welch treffender Name. Die stellen übrigens Karton- & Wellpappschachteln her) aus der Schweiz, mit Models in „Kleidern“ aus Wellpappe „geworben“ mit dem treffenden Slogan „dress to impress“.

    2016 war die berühmte Modedesignerin Bea Szenfeld in der Jury RecreatePackaging der Firma StoraEnso und im gleichen Jahr sind beim ESC Eurovision Song Contest die Interpreten mit Kleidern von Bea auf die Bühne geführt worden. 2017 war Designerin Jule Waibel bei der Interpack auf dem Stand von StoraEnso und hat live Ihre Kunst hergestellt.

    Auch die Firma Sappi hat schon mit Kleidern aus Verpackungen geworben.

     

     

     

     

     

     

     

    Aber auch andere Materialen sind durchaus eine Alternative und ansprechend. Hier ein Beispiel von unserer ehemalige Studentin Hanne Brüning.