Die Dose „Neben Flaschen die wichtigste Handelsverpackung für Getränke und seit den 30er Jahren unverzichtbar“.
  • Programmieren von CoBots leicht gemacht

    von Prof. Sebastian Klaus 5. Dezember 2020

    Kollaborierende Roboter sind ein aktueller Trend in der Verpackungsindustrie. „Kollaborierend“ – also das zeitgleiche Zusammenarbeiten von Maschine und Mensch im selben Arbeitsraum – setzt natürlich ausgefeilte Sicherheitstechnik und -software voraus. Aber die hohen Anforderungen werden bereits von zahlreichen Anbietern erfüllt und die Technik damit für den Verpackungsmarkt immer attraktiver. Denn wenn die Sicherheit durch den Roboter selbst bereits gewährleistet wird, ist die Sicherheitsausstattung am späteren Arbeitsplatz deutlich kleiner. Die Zeiten, in denen Industrieroboter hinter Metallkäfigen versteckt wurden, scheint sich ihrem Ende zu nähern. Mit den sogenannten CoBots werden die Roboter zu „Arbeitskollegen“ des Maschinenpersonals.

    Was aber auch ein Cobot noch nicht kann, ist sich selbst zu programmieren. Das muss – auch in naher Zukunft – noch von Menschen erledigt werden. Roboter zu programmieren darf aber nicht einer kleinen Elite an „Supernerds“ vorbehalten sein, sondern muss einfach und intuitiv erfolgen. Daher sollten nur Software-Lösungen auch nur die Eingabe von Parametern erfordern und keine eigentliche Programmierung. Man spricht hierbei von einer Parametrierung mit der die eigentliche Programmierung „gefüttert“ wird und so ein Teaching des Roboters erfolgen kann.

    Eine solche Software ist „RT Visualbox“ von Mitsubishi Electric. Damit können die hauseigenen CoBots der Melfa-Serie parametriert werden.

    Die Studierenden des Master-Kurses „Automatisierungstechnik und Robotik in der Verpackungsindustrie“ hatten in diesem Semester das Glück unter kompetenter Anleitung von Herrn Malte Schlüter von Mitsubishi Electric das Programm ausgiebig zu testen. Der Charme dabei ist es, dass sich das Programm nahezu mühelos auf dem eignen Windowsrechner installieren lässt – was ein echter Segen in Zeiten der Online-Lehre ist.

    Nach einer kurzen Einführung durch Herrn Schlüter waren die Studierenden selbst gefordert und mussten/durften/konnten eine nicht ganz einfache Handlingsaufgabe parametrieren. Die RT Visualbox berechnet dabei für jede einzelne Achse die Beschleunigungen und wirkenden Kräfte. Zusätzlich wird das Ergebnis auch anschaulich visualisiert, so dass man sich einen realen Eindruck von den Bewegungen des Cobots machen kann.

    Wie ein solches Ergebnis aussieht, zeigt euch das Video (ein Ergebnis einer der Arbeitsgruppen)

     

    Die Krönung wäre jetzt natürlich die Ergebnisse in einen realen CoBot einzuspeisen und sich die realen Bewegungen anzuschauen. Aber mal sehen vielleicht gibt es irgendwann einen Cobot bei uns im Studiengang – Mitsubishi Electric ist ja dankenswerter Weise sehr aktiv bei uns und auch Mitglied im Industriebeirat.

    Damit man sich mal die Dimenensionen vorstellen, kann gibt es hier noch ein Video mit einen Direct Teaching des Melfa-Roboters.