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Von optischen Aufhellern bis Schopper-Riegler – Die Beuth Hochschule im Papierzentrum Gernsbach
13. März 2017Seminar im Papierzentrum Gernsbach & Exkursion zur Fa. MM
Wie schon seit mehreren Jahren verbrachten auch in diesem Jahr die Berliner Studierenden des zweiten Mastersemesters Verpackungstechnik der Beuth Hochschule für Technik eine informative und lehrreiche Woche im schönen und doch weit entfernten Gernsbach. Vom 26. Februar bis zum 05. März 2017 waren wir Gast im Papierzentrum. Dieses Zentrum ist Ausbildungsort, duale Hochschule und Seminarhotel in einem. Alles was die Papierindustrie betrifft wird hier gelehrt, vertieft und in den verschiedenste Laboren auch in der Praxis erprobt.
Doch bevor es auch für uns an die Maschinen und Prüfgeräte ging, hieß es zwei Tage lang erneut die Schulbank drücken und gespannt den verschiedenen Vorträgen lauschen. Unterstützt durch ein umfang-reiches Unterrichtsmaterial lernten wir nun im Detail, wie aus einem Baumstamm ein Bogen Papier entsteht und was genau unternommen wird, um die verschiedensten Arten an Papier zu produzieren. Der Einsatz von optischen Aufhellern wurde erläutert und verschiedene Prüfmethoden dargelegt, darunter die des Schopper-Rieglers, welcher letztlich ein Maß für den Grad der Mahlung darstellt.
Dann war es so weit: wir durften unser erstes eigenes Papier herstellen. An den sogenannten Blattbildnern untersuchten wir zunächst den großen Einfluss der Mahlung auf das Papier und an einem weiteren Tag die Schwierigkeiten eines Papiertechnikers, eine vom Kunden gewünschte Farbe genau nachzustellen. Ein ganz anderer weiterer Teil des Seminars beschäftigte sich dann mit der Mess- und Regeltechnik von Maschinen. Beispielhaft wurde eine Pumpschaltung nicht nur als Simulation sondern ebenfalls an Schulungsmodellen real nachempfunden und auf leicht verständliche Art den Studierenden näher gebracht.
Als Abschluss des Seminars wurden alle zuvor gelernten Aspekte kombiniert und eine vollständige Papiermaschine virtuell gesteuert. Als Ziel sollte verkaufsfähiges Papier produziert werden. Dank der super Unterstützung der sehr engagierten Dozenten wurde dies auch von allen erreicht. Doch erst, nachdem am Samstagvormittag eine zweistündige Klausur geschrieben und bestanden wurde, galt das Seminar als beendet und für uns Studenten das dazugehörige Modul als bestanden.
Aber nicht nur Lernen stand auf dem Programm. Neben einem gemeinsamen Abend auf der Kegelbahn oder dem abendlichen Zusammensitzen im Aufenthaltsraum gab es auch eine Besichtigung der Papierfabrik von Meyer-Melnhof. Hier konnten wir in Augenschein nehmen, wie genau aus Altpapier neuer Karton entsteht.
Insgesamt war der Aufenthalt im Papierzentrum in Gernsbach sowie die Unterbringung sehr angenehm und die Verpflegung sehr umfangreich und lecker. Die Fahrt der Studierenden wurde vor allem von der Fritz Landmann Stiftung unterstützt, daher gilt ihnen an dieser Stelle der Dank. Doch erst durch den Enthusiasmus und das große Engagement der Dozenten des Papierzentrums und deren Unterstützung war es möglich, diese spannenden und mitunter auch sehr spaßigen Tage fern der heimischen Vorlesungsräume zu verbringen.
Im Namen aller Beteiligten: Vielen Dank für die tolle Woche und die interessanten Eindrücke!
Ein Bericht von Mayleen Gallandi